DiesIrae

Konzert für Posaune und Orchester

Christian Josts DiesIrae steht in einer jahrhundertelangen Tradition von sakraler Musik. Jost vermeidet aber jegliche liturgischen Formeln in seinem Werk. Der Posaunenvirtuose und Solist der Uraufführung 2001, Mike Svoboda, selbst Komponist, schreibt darüber in einem Brief an Jost: „Ein Posaunist kann sich glücklich schätzen, wenn der Komponist den Charakter des Instruments trifft. Und ich bin Dir dankbar, dass Du es in meinem Fall mit DiesIrae geschafft hast. Einen großen Bogen hat das Werk – erstaunlich differenziert und klar rhythmisch austariert. Gerade die extrem schnell unterteilten Noten im langsamen Tempo erwecken in mir das ‚Doubletime‘-Gefühl des Jazz.“

Das Schwanken der Posaune zwischen raschen Tonrepetitionen und rhythmisierten Melodiephrasen überträgt die Energie des Werkes. Der Glaube ist deren Ursache. Nach Jost „verkörpert er eine der gewaltigsten menschlichen Energien.“ So ist die im Glauben, ob religiös oder nicht, vorhandene Kombination aus Realem und Mythos Inspiration und Auslöser der Spannung in DiesIrae.

Christian Jost